Die Ägypter gelten als eines der Völker, das der Schönheit einen sehr hohen Stellenwert eingeräumt hat. Sie haben sich in der Natur bedient und sich ihre Pflegeprodukte selbst zusammengestellt. Auch Düfte sowie lange Bäder haben zu den täglichen Schönheitskuren gehört. Sie können fast schon als Erfinder der Haarentfernung bezeichnet werden, denn bereits damals sind Körper gefragt gewesen, die möglichst wenig Haare hatten. Das heißt, die Menschen haben sich vor allem von ihren Haaren befreit, um anderen zu gefallen. Heute hast Du zum Glück die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob Du gerne bestimmte Areale von Haaren befreien möchtest oder nicht. Im Alten Ägypten dagegen gab es ein richtiges Schönheitsideal, an dem sich Frauen und auch Männer orientiert haben.

Da kommt natürlich die Frage auf, wie sich damals die Haare entfernt wurden. So gab es weder Rasierer noch die Möglichkeit, die dauerhafte Haarentfernung in Anspruch zu nehmen. Auch in diesem Zusammenhang stand die Natur im Fokus, denn die Ägypter griffen meist zu Bienenwachs. Als Alternative gab es eine natürliche Enthaarungscreme. Unvorstellbar? Aber genau so war es. Diese Creme wurde zusammengestellt aus Olivenöl, dem Saft einer frischen Zitrone, Zucker und auch Wasser.

Falls Du von diesem Rezept schon einmal gehört hast, können wir das gut verstehen. Tatsächlich hat diese Paste einen Namen. Sie wird als „Halawa“ bezeichnet und kommt eigentlich aus dem arabischen Raum. Hier schmückt sich also jemand mit fremden Federn.

Ganz so entspannt wie die Haarentfernung mit der Enthaarungscreme heute, war sie jedoch mit Halawa nicht. Die Menschen haben sich die Paste auf den Körper aufgetragen und dann zahlreiche Stoffstreifen darauf gelegt. Nachdem die Paste leicht angetrocknet war, wurden die Streifen ruckartig heruntergerissen.

Auch der Hygiene wegen wurde bereits in einem Zeitraum rund 4000 vor Christi mit einer Enthaarungscreme gearbeitet. Sie bestand aus Kalk und Stärke sowie Orpiment und wurde als Rhusma Turcorum bezeichnet. Allerdings hat sie die Haare nicht sanft gelöst. Stattdessen wurde die Mischung aufgetragen und es kam zu einer chemischen Reaktion, bei der ein Ätzvorgang entstand. Die Haare fielen dadurch aus. Rhusma Turcorum hat sich durchgesetzt und wurde sehr lange genutzt. Wenn man in das tiefe Indien geht, kann man die Paste hier sogar heute noch finden. Ziel war es, den Körper besser reinigen zu können.

UND WIE SAH ES IN ROM AUS?

In vielen Bereichen wurden die Entwicklungen auch durch das alte Griechenland und das historische Rom geprägt. Die Menschen hier waren ihrer Zeit oft weit voraus. Es ist also kaum verwunderlich, dass sie haarlose Haut zu schätzen wussten. Das galt übrigens nicht nur für den Körper, sondern auch für das Gesicht. Gerade die Männer haben häufig dafür gesorgt, dass ihr Bart komplett verschwand. Sie zogen sich jedes Barthaar einzeln heraus. Noch ein wenig schlimmer war es in Griechenland. Wer hier der Meinung war, dass er seine Körperbehaarung eigentlich sehr gerne behalten würde, galt als ein Barbar. Da wurde schnell dafür gesorgt, dass die Haut frei von Haaren war.

HAARENTFERNUNG IM MITTELALTER – GAB ES DAS WIRKLICH?

Das Mittelalter selbst gilt als einer der dunkelsten Zeiträume in der Geschichte. Kaum zu glauben, dass die Menschen auch hier die Zeit und die Muße fanden, sich mit ihrem Körper zu beschäftigen. Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Menschen bereits im 12. Jahrhundert mit einer Schere ihre Intimbehaarung gekürzt haben. Außerdem konnten sie in Badestuben gehen. Diese dienten nicht nur der Reinigung des Körpers. Sie waren auch ein Ort, an dem mit Rhusma Turcorum auf Wunsch die Haare an den verschiedensten Körperstellen entfernt wurden. Der Beauty-Salon des Mittelalters war also eröffnet.

GEBLIEBEN IST DIE HAARENTFERNUNG

Wie Du vielleicht weißt, kam es gerade in der Neuzeit zu wirklich vielen Veränderungen, Entwicklungen und auch Erfindungen. Natürlich liegt hier die Vermutung nahe, dass sich auch bei der Körperpflege etwas tat. Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Geschichte, dass dies nicht so war. Die Menschen hatten weiter den Wunsch, sich von den Haaren zu befreien. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten sich richtige Trend-Bewegungen, die vor allem in den USA zu finden waren. Sowohl die Arme als auch die Beine standen hier im Fokus. Wer seine Haare entfernte, der ging mit der Zeit. Wie genau das angestellt wurde, war jedoch die Frage. So konnten Frauen erst ab 1915 zu einem speziellen Rasierer greifen und sich so das Leben erleichtern.

Lange Zeit war dieser Trend allerdings nur in den USA vertreten. In Europa stand die Haarentfernung noch nicht stark im Fokus. Das hat sich jedoch in den 1930er Jahren geändert und zumindest die Enthaarung der Beine fand ihre Anhänger. Nach weiteren 30 Jahren begannen Männer und Frauen dann, sich mit der Entfernung der Haare in weiteren Arealen zu beschäftigen. Es entwickelten sich jedoch schon Tendenzen und es zeigte sich, dass die Geschmäcker unterschiedlich sind. Ganze Bewegungen sprachen sich für ein freies Haarwachstum aus, während andere gerne die Enthaarung des gesamten Körpers in den Fokus stellten.

DIE ENTSCHEIDUNG LIEGT BEI DIR

Du siehst also, die Haarentfernung hat einen langen Weg hinter sich gebracht und dieser Weg hat dafür gesorgt, dass Du heute selbst entscheiden kannst. Heute geht es um die Frage, wie genau Du Dich eigentlich wirklich wohlfühlst. Du kannst nun aber mit dem Wissen punkten, dass es sich bei dem Wunsch, sich von Haaren zu befreien, nicht um ein neumodisches Denken handelt, sondern bereits die alten Römer und Ägypter gerne auf die Körperbehaarung verzichtet haben.

 

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